Stadtmeisterschaft 2022 beendet

Turbulente Turnier-Woche mit versöhnlichem Abschluss

Immer wieder machte uns dabei in der Woche das Wetter einen Strich durch die Rechnung, gerade am Mittwoch ging dann nichts mehr und wir mussten in die Halle ausweichen um den Termin-Einschränkungen der Spieler und Spielerinnen entgegenzukommen und dennoch pünktlich durchzukommen. Gefreut haben wir uns über die vielen freundlichen Besucher, die geduldig gewartet haben und flexibel auf die Unwägbarkeiten reagiert haben. Auch die zu allermeist mit großer Sportlichkeit und Fairness ausgetragenen Spiele, die allesamt ohne Schiedsrichterspruch auskamen, haben zur guten Stimmung beigetragen. Zudem gab es glücklicherweise keine größere Verletzung während der Spiele.

Erfreulich aus TG-Sicht: Sowohl bei den Anmeldungen (36), als auch bei den Finalisten (7) und Stadmeister-Titeln (3) liegt unser Verein weit vor allen anderen. Insgesamt haben sich Spieler:innen aus 45 Vereinen angemeldet, wobei die männlichen Konkurrenzen deutlich besser besetzt waren als die weiblichen. In der Altersklasse Ü40 konnte hier leider keine einzige Konkurrenz ausgetragen werden.

Teilnehmerzahl steigt gegen den Trend

Im Gegensatz zu der aktuell sehr schwachen Beteiligung an Turnieren, die teilweise um erschreckende 30-50% eingebrochen ist, konnte die TG Bochum die Zahl der angetretenen Spieler:innen im Gegensatz zum letzten Jahr um 9% steigern. Die Turnierleitung ist noch lange nicht zufrieden mit 109 Spielern und Spielerinnen in 13 Konkurrenzen, aber vor dem aktuellen Hintergrund sieht man sich durchaus auf dem richtigen Weg. 

Herren: Jung und Alt dominieren ihre Felder

Eine tolle Leistung zeigte der jüngste Kandidat Linus Schmolling in der "Königsklasse". Ohne gesetzt zu sein, gab der 19-jährige Dortmunder in fünf Matches keinen Satz und unglaubliche 9 Spiele ab, deklassierte Favorit Mats Dombrowe und Felix Ruhe-Bezwinger Lars Watenphul in der Endrunde und hinterließ beeindruckte Zuschauer, die gerne ein spannenderes Finale gesehen hätten. Ganz nebenbei holte seine Schwester Lenia noch den dritten Platz bei den Damen. Bei Familie Schmolling wurde offenbar gut trainiert.

Verrückte Tenniswelt: Bei den Herren B (LK 18-25) war es dann Jens Müller, der im fortgeschrittenen Alter seine junge Konkurrenz ausschaltete. Mit seinem Jahrgang hätte der gute Mann auch in der Herren 40 antreten können, aber mit erst 2 Jahren Tennis-Erfahrung hat man die Altersklassen vielleicht einfach noch nicht so auf dem Schirm. Umso beeindruckender, dass dann der Titel in der offenen Klasse  ohne Satzverlust eingefahren werden konnte. Chapeau und auf ein Wiedersehen, aufgrund der allein in diesem Turnier um 5(!) gestiegenen LK dann wohl nicht mehr in der B-Konkurrenz.

Damentitel wieder in TG-Händen

Nach dem kleinen Malheur im letzten Jahr setzten sich Julia Eckenbach (geb. Kreyenbrink) und Jenny Bajorat dann bis ins Finale durch. Hier erwischte Julia den besseren Tag und ließ TG-Urgestein Jenny keine Chance. Ein toller Einstand für Julia, die erst in der Wintersaison in unseren Verein wechselte. Auch in der Damen 30 Konkurrenz gab es ein reines Heim-Finale. Agens Klauz, unsere 2.Vorsitzende nahm sich der Sache an und marschierte ohne Satzverlust durch das Turnier, auch May Szramek konnte sie im Finale nicht stoppen.

K(l)eine Überraschungen bei den Senioren

In den Senioren-Konkurrenzen setzten sich zumeist die Favoriten durch. Weder über den Titel von Guido Silberbach (Herren 55) noch über den klaren Durchmarsch von Heinz Lewandowski nach Ausfall von dem an 1 gesetzten Uwe Wenzlokat (Herren 65) dürfte sich jemand gewundert haben. Aber auch in der Herren 70 und 50 zeigte sich einmal mehr: Neben der Tennis-Kunst entscheidet auch immer wieder die Fitness. Der top-gesetzte Stephan Gebauer verpackte den Regen nicht und musste sich abmelden und Nguyen Huu Thuc ließen ausgerechnet im Top-Match gegen Volker Töbel die Beine wegen einer Verletzung im Stich.

Auch Philipp Klemt setzte sich mit seiner ganzen Erfahrung in der Herren 40 A durch. Der ehemalige TG-Spieler hatte im Finale wenig Mühe mit Titelverteidiger Christian Klomfaß, der den Pokal gerne wieder für die TG in die Höhe gehalten hätte.

Den verdienten Sonntags-Krimi lieferten dann aber noch zwei andere: In der Herren 40 B entwickelte sich das letzte Spiel des Turniers zum unterhaltsamsten des gesamten Turniers. Erst im zweiten Satz bekam das Publikum langsam mit, dass der favorisierte Markus Nawrath nach gewonnenem ersten Durchgang zu wackeln begann und Tom Domanski, sicherlich im Vorfeld kein Titel-Aspirant, immer besser ins Spiel kam.

Spielerisch klar überlegen, machten die Nerven dem Favoriten das Leben schwer: Immer wieder wechselten sich Traumbälle (Sensations-Ballwechsel samt Tweener) mit einfachen Fehlern und den daraus resultierenden Schimpftiraden ab. Dem Publikum auf der Sonnenterasse fiel es schwer, sich für einen Liebling zu entscheiden, schließlich waren beide Spieler nicht nur vom Heimatverein, sondern auch noch zwei, die die ganze Woche tatkräftig in der Turnierleitung geackert hatten. So war es eher gebannte Stille, die den Match-Tie-Break begleitete und fairerweise wurden am Ende beide Spieler frenetisch gefeiert. 

Es gewann übrigens der, der die ganze Zeit die Nerven im Griff hatte, mit dem denkbar knappsten Ergebnis:11:9. Tom Domanski ist Stadtmeister der Herren 40 B.

Das sind die Sieger der Stadtmeisterschaften im Überblick

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